Abklopfen des Körpers für eine bessere Körperwahrnehmung und Lockerung

Viele Reiter kommen in den Unterricht und können ihren Körper nicht gut wahrnehmen. Sie spüren beispielsweise ihre Hände nicht richtig oder merken nicht, dass ihre Unterschenkel unruhig beim Reiten sind. Der Alltag für uns Menschen findet eher im Kopf als im Körper statt.  Ein einfaches Abklopfen einer Körperregion kann das ändern. Wenn ich mich nicht gut wahrnehmen kann, dann kann ich nicht korrekt sitzen und auch keine korrekte Hilfengebung durchführen. Wenn ich beispielsweise meinen Arm und meine Hand leicht abklopfe, dann aktiviere ich mein propriozeptives System. Das heisst, dass ich meine Eigenwahrnehmung und mein Raumgefühl aktiviere. Unsere Körperwahrnehmung basiert auf zahlreichen Sinnesrezeptoren, diese befinden sich u.a. in Faszien und Muskeln. Werden diese Rezeptoren aktiviert, können Informationen über die Nerven zum Gehirn gelangen. Das bedeutet, wenn ich beispielsweise meine Arme und Hände leicht abklopfe, aktiviere ich meine Rezeptoren. Es kann nun eine Information an das Gehirn gelangen.  Das Gehirn  hat jetzt eine bessere Möglichkeit die Körperregion anzusteuern und der Hand zu sagen, sie kann aufrecht getragen werden.  Das Abklopfen macht auch noch mehr: Es fördert die Durchblutung, lockert das Gewebe, fördert die Koordination.

Also einfach mal vor dem Reiten den Körper abklopfen. :-) Eure Hände sind eure Hilfsmittel.  Ihr fangt einfach mit einer Körperseite an, damit ihr den Unterschied  zwischen  linker und rechter Körperhälfte spürt.  Außerdem ist es ganz wichtig nach dem Abklopfen nachzuspüren. Oftmals kann man ein Kribbeln oder Wärme spüren oder Schultern lockern sich. Testbewegungen wie beispielsweise Arme anheben und senken oder Beine kreisen vor und nach dem Abklopfen unterstützen den Prozess. Das Gehirn weiß dann, oh, da hat sich etwas verändert, mir geht es besser danach, das möchte ich wieder machen. :-) Umso öfter ihr das einbaut, umso schneller können sich Veränderungen einstellen und ihr werdet im Spüren noch feiner und genauer, die Körperwahrnehmung verbessert sich. Das hilft euch schlussendlich beim Reiten. Atmen und lächeln nicht vergessen. :-)