Das Becken als Verbindungszentrale

Das Becken als Verbindungszentrale zwischen Reiter und Pferd

Das Becken ist unsere Bewegungszentrale. Es verbindet Oberkörper und Unterkörper/Beine. Es trägt Organe.

Das Wissen um die Anatomie des Beckens ist für uns Reiter wichtig, weil nur darüber wir erkennen und spüren können, welche Bewegungsmöglichkeiten wir haben, um gut auf unser Pferd einzuwirken. Wir wünschen uns einen zwanglos aufgerichteten Sitz, dieser wird nur entstehen, wenn das Bewegungszentrum Becken locker mitschwingen kann bzw. wenn ich wahrnehmen kann, wie mein Becken sich bewegt. Wie kann ich aber etwas locker lassen, wenn ich nicht weiß wo es ist? Wie kann ich dieses Mitschwingen erreichen, wenn ich weiß, welche Strukturen sich bewegen können bzw. wie sie sich bewegen können? Beispielsweise das Hüftgelenk: Allein schon das Wissen um den genauen Sitz des Gelenkes, kann ein neues lockeres Bewegungsgefühl verschaffen.

Und auch das unabhängige Bewegen der beiden Beckenhälften hilft, um aus dem Schiebesitz in ein Mitschwingen im Becken zu gelangen, ein mehrdimensionales Bewegen zu erreichen. Die Bewegung der Sitzbeinhöcker beispielsweise beim Leichtraben, das auseinander -und wieder zusammengehen, kann mehr Beweglichkeit fördern. Ein lockerer Beckenboden, fördert mehr Balance beispielsweise beim Aussitzen.

 Nur darüber werden wir das Gefühl entwickeln können, dass wir die Bewegung des Pferdes aufnehmen und durch unseren Körper durchlassen können, sodass wir das Pferd so wenig wie möglich stören. Wir wollen differenziert und fein einwirken, dies ist nur möglich, wenn wir uns gut spüren können, wenn wir um mögliche Spannungszustände/Ungleichgewichte/Schiefen wissen. Das Becken erfühlt, was das Pferd benötigt, um sich relativ locker unter uns bewegen zu können. Wenn wir mehr Bewusstsein in diese Region bringen, werden wir grundsätzlich mehr Wohlgefühl im gesamten Körper spüren, da u.a. diverse Muskelketten hier durchlaufen. Lockere Schultern für eine gute Verbindung zum Pferdemaul können hier entstehen. Gleichfalls verhält es sich mit dem Kniegelenk und den Fußgelenken.

Übungen:

 1. Einfach vor dem Reiten mal das Becken kreisen lassen (Aufwärmübung). In beide Richtungen kreisen: mit dem Uhrzeigersinn und entgegengesetzt des Uhrzeigersinns. :-) …es lockert, schafft ein besseres Körpergefühl und ist ganz leicht umzusetzen

2. Vor dem Reiten das Becken abtasten. Erst eine Seite, dann die andere abtasten. Somit spürt ihr den Unterschied. Und immer nachspüren. Hat sich was verändert?

3. Bewegungen des Beckens: beim Reiten einfach die Augen schließen und die Bewegung des Pferdes wahrnehmen. Was macht das mit dir und deinem Becken. Spürst du die Bewegung deines Beckens? Vor-zurück, hoch-runter, rechts-links, Spürst du, dass dein Pferd dich bewegt?

Frage: Wisst ihr wo eure Hüftgelenke und eure Sitzbeinhöcker sind?

Viel Spass 

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